Debatte um Overtourism: Slot-System in Nordtirol vorerst kein Thema

Die Rofenhöfe bei Vent im Ötztal. Ein Vorschlag aus Südtirol, über ein Slot-System für Touristen nachzudenken, stößt in Nordtirol auf Ablehnung. © Tirol Werbung/Aichner Bernhard

Während in Südtirol die Rufe nach strengeren Regeln für Touristen lauter werden, sieht man nördlich des Brenners derzeit keinen Handlungsbedarf. Die Südtiroler SVP-Politikerin Gabriele Morandell fordert Slot-Systeme und digitale Reservierungspflichten für überlastete Hotspots wie Almen oder bekannte Aussichtspunkte. Damit wolle man Natur und Lebensqualität der Einheimischen schützen. „Unsere Natur hat Grenzen – und diese müssen endlich respektiert werden“, so Morandell. In Nordtirol teilt man diese Einschätzung bislang nicht. ÖVP-Landtagsklubobmann und AAB-Chef Jakob Wolf betont, ein Overtourism wie in Südtirol sei in Tirol nicht feststellbar. „Südtirol hat da und dort Probleme. Aber einen Overtourism wie in Venedig oder anderen italienischen Gegenden orte ich bei uns noch nicht“, sagt Wolf, der auch Bürgermeister der Tourismusgemeinde Umhausen im Ötztal ist. Tatsächlich kommen im Sommer zwar rund acht Mal mehr Touristen nach Tirol, als im Land leben, in Südtirol liegt das Verhältnis aber noch höher. Dort werden an besonders beliebten Orten wie dem Pragser Wildsee bereits Besucherströme mit Online-Reservierungen gelenkt. In Tirol ist ein ähnliches System vorerst kein Thema. Kurier (21.07.2025)