
Die Wiener Ortstaxe soll per 1. Dezember von 3,2 Prozent auf 8,5 Prozent erhöht werden. Ein Schritt, der nicht der Inflationsanpassung geschuldet ist, denn diese wird in Wien automatisch eingepreist, da die Ortstaxe prozentual an die Übernachtungskosten gekoppelt ist. Zahlreiche Branchenvertreter melden sich zu dieser außerplanmäßigen Erhöhung nun kritisch zu Wort. So kommentiert etwa Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien: „Die Funktion einer Gebühr ist es, die anfallenden Kosten zu decken, und nicht die Budgetlücken.“ Er verweist darauf, dass das Budget von Wien Tourismus bereits jetzt geringer sei als die Einnahmen aus der Ortstaxe, das Geld also nicht wie eigentlich vorgesehen nur für den Tourismus verwendet wird. Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung, sagt: „Dass Wien auf kaufkräftige Qualitätsgäste setzt, ist absolut richtig. Aber wir dürfen Gäste und Familien mit kleinerem Budget nicht vergessen!“ Sein Generalsekretär Markus Gratzer ergänzt: „Wien sabotiert seinen eigenen Tourismserfolg.“ Und Thomas Reisenzahn von der Prodinger Tourismusberatung schreibt im TP-Blog: „Wien sägt am eigenen Ast. Die Folgen der Erhöhung sind fatal: Vertragsbrüche werden riskiert, denn viele Veranstalter-Deals für 2026/27 sind längst fixiert. Kongresse wandern ab: Internationale Städte stehen bereit, Wien den Rang abzulaufen.“ (03.09.2025)